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Autorenbildmadamedamm

Willkommen bei den Flodders!

Kennst du die Flodders? Ich frage nur, weil unsere Nachbarn kennen die nicht. Die gucken kein Fern. Und sie haben wohl auch schon kein Fern geguckt, als sie noch keine Kinder hatten, denn sie kennen nicht mal die Feuersteins. Hallo? Die Feuersteins? Wer kennt denn nicht die Feuersteins?! An Karneval kamen wir als die Flintstones mit Pebbles und Keule und allem Steinzeit-Zipp-und-Zapp. Wir waren super! Nur konnten die Gastgeber so gar nichts mit uns anfangen. „Wer seid Ihr denn?“, fragten die an der Tür.

madamedamm mit Dutt
Zum Haareraufen, das mit dem Chaos zuhaus!

Aber zurück zu den Flodders. Die Flodders, ja, die Flodders müssen unsere Nachbarn gar nicht kennen, die kennen ja schon uns. Ich liebe unsere Wohnung und darum fällt es mir schwer, sie von Montag bis Freitag im Flodder-Zustand ertragen zu müssen.


Da stapeln sich die Teller in der Küche gerne mal bis unter die Decke. Im Wohnzimmer reiht sich ein Wäschehäuflein ans nächste. Der kuschelige Hochflor-Teppich im Kinderzimmer liegt platt. Da ist kein Fuß drauf zu setzen. Er ist lückenlos bedeckt mit Schulheften, Buntstiften, Kartenspielen, Webgarn und getragenen Unterhosen (Zimmer 1) und Bauklötzen, Babypuppen, Büchern, Playmobil und gesammelten kaputten Pupskissen (Zimmer 2). Gleichmäßig über den Flur verteilt finden sich Schuhe, Mützen, Jacken, Schultaschen und Turnbeutel. Da ist also durchaus eine gewisse Ordnung drin in unserem Chaos. Trotzdem macht es mich wahnsinnig.


Chaos macht Stress


Laut einer Studie schütten Menschen in Anbetracht der Unordnung um sie herum Stresshormone aus. Und das ganz unabhängig davon, ob sie eher zum Typ „ordentlich“ zählen oder ganz im Gegenteil keinen gesteigerten Wert auf Ordnung legen. Demnach müssen sich rein theoretisch auch meine Kinder und mein Mann von unserem Chaos gestresst fühlen. Tun sie aber nicht. Warum merken die nichts von den Hormonen, die da in ihnen toben? Wie können sie hier pupsgemütlich sitzen, sich gar wohlfühlen in unserem Saustall?


Der kleine feine Unterschied


Tja. Das mit den Hormonen ist so ne Sache. Die spielen mir leider nicht in die Hand, wenn’s ans Aufräumen geht. Der Körper schüttet sie nämlich nur aus beim Menschen, wenn er denn das Chaos bedauert. Und das kann der Mensch nur, wenn ihm bewusst ist, dass er das Chaos, in dem er sitzt, selbst verursacht hat. Der Stresshormonausschüttung muss also eine gewisse Einsicht vorangehen.


Jetzt wollen wir unseren Kindern ja so wenig Stress wie möglich machen und wir weisen auch nicht gerne Schuld zu. Da kommen wir in der Partnerschaft auch nicht wirklich weit mit. Aber echt jetzt? Ihr macht das Chaos und ich allein hab den Stress?


Ich glaub, ich geh mal in den Keller und denk da drüber nach. Frau Flodder macht das auch. Die raucht da unten Zigarre und brennt heimlich ihren eigenen Schnaps. Karneval mach ich euch dann aber auch nicht die Wilma!


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