Diesen Mini-Podcast widme ich allen Mamas und Papas, die dieser Nächte Fläschchen rühren und / oder durchstillen.
Eine österreichische Schriftstellerin sagte einmal, man höre das Glück nicht immer, wenn es kommt, aber sehr wohl, wenn es geht. Die Wahrheit um diese Erkenntnis traf mich neulich Nacht wie der Blitz. Ich hütete das Baby meiner Schwester, aufdass die gemeinsam mit ihrem Mann für 24 Stunden dem täglichen Baby-Wickel-Fütter-Wahnsinn entfliehen konnte. Ein bisschen erholen, mal verschnaufen, zu zweit sein, durchschlafen.
Meine Schwester hatte sich genau das von mir zu Weihnachten gewünscht und das war ja nun ganz großer Quatsch, hat mir meine Schwester doch schon jedes meiner Kinder mehrfach über Nacht geschuckelt. So bekam sie ein richtiges Geschenk. Und on top die Durchschlafnacht. Die wollte ich ihr wirklich gerne und selbstverständlich bescheren. Bis zu diesem einen Moment in der Nacht. Da hätte ich den kleinen Kerl mit seinen vierzehn Monaten gerne direkt zu seiner Mutter zurückgebracht! Was ich natürlich nicht tat, denn...
a) ...war es wie gesagt mitten in der Nacht und die Mutter des Babys / meine Schwester schlummerte...
b) ...mindestens 120 Kilometer entfernt in einem Hotelbett, aber auch weil ich...
c) ...Mutter von vier Kindern bin und entsprechend Erfahrung mitbringe, wenn es um Babyschlaf geht. Dass der ein großes Thema ist und für immer bleiben wird, ist klar. Die wenigsten Babys schlafen von Beginn an einfach so durch. Wer weiß das, wenn nicht ich? Ich war vorbereitet auf diese Nacht!
„Der braucht doch keine Flasche nachts!“, hatte ich noch selbstüberzeugt, gar großspurig am Vortag meiner Schwester entgegnet, als die den Fläschchenwärmer auf meinem Nachttisch in Position brachte und Milchpulver in kleinen Portionen abfüllte. Kurz diskutierten wir (Wir dürfen das! Wir sind Schwestern!), unter welchen Umständen ich ein Fläschchen anrühren würde / sollte. Meine Schwester überließ die Entscheidung schlussendlich mir. Und ich, ja, ich wies die Notwendigkeit einer Nachtflasche zu diesem Zeitpunkt weit von mir.
Das kriegte ich ohne hin. Ach, klar!
Wenige Stunden später griff ich hektisch zum Fläschchen, noch ehe mein Neffe auch nur „M-hmm“ machen konnte. Ich rührte noch, da hörte ich auch schon den Schlafsack rascheln und da stand er dann, der kleine Wicht: in der Dunkelheit, die Fäustchen fest um die Gitterstäbe. Schnell wurde aus dem anfänglichen „M-hmm“ ein forderndes „A-aah“ und die kleinen Hände rüttelten energisch am Bettgeländer.
"Party 2 a.m. - Bring your own bottle!"
Am nächsten Morgen erwachte ich gerädert und beguckte die Armada verabreichter, leer getrunkener (!) Milchflaschen auf meinem Nachttisch. Wie konnte ich das vergessen haben? Diese missliche Nachtlage. Die bleierne Müdigkeit. Die Abwägung Flasche ja / nein. Und vor allem: Wie brutal so eine Nacht doch in den Knochen steckt!
Liebe Baby-Mamas und -Papas da draußen:
Ich fühle mit euch! Er ist wenig so hart wie der permanente Schlafentzug. Und nee, es ist leider nicht wahr: Das entzückendste Baby-Lächeln kann für fehlende Nachtstunden nicht entschädigen! Zumindest nicht dauerhaft. Aber ich kann euch sagen: Das geht vorbei. Irgendwann schlafen die! Und ja: Das Glück kommt leise! Ihr werdet euch erst wieder an das nächtliche Grauen erinnern, wenn ihr eure Nichten oder Neffen hütet. Ich für meinen Teil kann sagen: Seit der Nacht mit meinem Neffen höre ich mein Nachtschlaf-Glück wieder sehr deutlich!
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😘👌🏽