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  • Autorenbildmadamedamm

Einigermaßen aufrecht und etwas fröhlich

Ich habe innerhalb von sechseinhalb Jahren vier Kinder bekommen. Das vierte kam zur Welt, als das erste in die Schule kam. Rückblickend war das für mich persönlich - Stand heute (!) - das krasseste Jahr von allen. Das Jahr, das mich bisher am meisten gefordert hat – körperlich wie mental.

Kreidezeichnung von meiner tanzenden Frau auf schwarzem Untergrund
Erhellende Momente an düsteren Mama-Tagen

Da waren plötzlich so irre viele Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Wege und Bedürfnisse, die unterschiedlicher nicht hätten sein können und auch noch permanent gleichzeitig an mich herangetragen wurden: von einem immerzu hungrigen Säugling, einer aufgeregten Erstklässlerin und zwei Kindergartenkindern, die verlässlich für Tumult sorgten irgendwo zwischen Wickeltisch und Schulwegdienst.


Tränen mit Trompeten


Oft erinnere ich mich an das Chaos und die Überforderung dieser Zeit zurück. Allein beim Gedanken daran bricht mir mit sofortiger Wirkung der Schweiß aus. Es gab einen Freitagvormittag in dieser Zeit, da saß ich mit meiner Freundin im Café. Unglaublich, aber wahr! Im Café! Zu zweit und ohne Kinder! Ich weiß nicht wie, aber ich bin unendlich froh, dass wir das geschafft haben. Auch wenn ich mich sehr wohl daran erinnere, dass ich auf die Frage meiner Freundin hin „Wie geht’s?“, in Tränen ausbrach. Ich war fix und fertig mit den Nerven, völlig überfordert mit den Dingen, die mir das Mama-Leben schon an diesem einen Morgen vor die Füße gespuckt hatte, auch körperlich komplett im Eimer. Meine Freundin verschluckte sich vor Schreck an ihrem Kaffee, hatte sie doch immer den Eindruck, ich kriegte das mit Freude, schier mühelos hin, das Mama-Ding.


Freundin sein ist manchmal so viel leichter als gedacht


Wir fanden an diesem Tag keine Lösung für mein Dilemma. Und doch radelte ich einigermaßen aufrecht und etwas fröhlicher wieder nach Hause. Beim Gedanken an meine Freundin und mit welcher Wucht sie mir ihren Kaffee entgegen gespuckt hatte.


Freundinnen brauchen keinen guten Rat zu geben. Freundinnen hören an schlechten Tagen einfach mal nur zu. Ich finde, das entspannt auf beiden Seiten. In jedem Mama-Leben gibt es Momente und Tage, die sind einfach nur zum Heulen. Und an diesen Tagen empfiehlt es sich auch zu heulen. Als Freundin verschlucken wir uns am besten an unserem Kaffee.


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